Freitag, 1. Januar 2016

Neue gotische Graffiti von der Krim

Die bisherigen älteren Zeugnisse (abgesehen von dem bei Ogier Ghislain de Busbecq überlieferten Material) der Sprache der auf der Krim verbliebenen Goten waren bisher bescheiden. Es lag bisher lediglich der PN Harfidel vor, überliefert auf eine hebräischen Grabstein aus dem 5. Jh.; dazu kommt das in das Krimtatarische entlehnte Wort got. razn 'Haus'.

Jetzt sollen auf Steinplatten, die im Jahre 1938 in Mangup ausgegraben wurden, fünf Graffiti mit gotischen Textzeugnissen entdeckt worden sein. Sie werden in die zweite Hälfte des 9. Jh.s oder in die erste Hälfte des 10. Jh.s datiert und sind jetzt von Andrey Vinogradov und Maksim Korobov ediert: ГОТСКИЕ ГРАФФИТИ ИЗ МАНГУПСКОЙ БАЗИЛИКИ, in: Средние века 76 (2015), S. 57-75 (online hier einsehbar und downloadbar).

Die Graffiti lauten:

1. (S. 64):

1. [.]A[.]GÞMIKILṢ
2. SWEGÞUNṢARÞU
3. ISGÞWAURKJAN[.]S
4. SILDA vacat LEIKA
5. USST[.]
6. NNDAN[..]
7. USDAUÞAIM
8. JAHIN vacat MIDJ[…]

2.a. (S. 67):

†FAHILPSKAḶ[..]ṢÞ[.]WS[..]

2.b. (S. 68):

WIN[.]

3. (S. 68):

1. FAHILPSKALKỊṢÞEIN
2. [.]ỌANJA[....]ẈẸINAG
3. JA[.]FRAẈẠỤRT[.]

4. (S. 70):

[.]ṢJAHFRAWAỤRTS[.....]A[.]

1 Kommentar:

  1. Cette découverte semble presque trop belle pour être vraie; a ton avis, pourrait-il s'agir d'un faux, créé à époque contemporaine?

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